Lyrix: Im Serail der Nackten Wilden (1992)
Nur für Geld

Wir sind eine Kapelle, und fressen trocken Brot
wir spielen für die Kohle, es ist aus reiner Not
Wir haben arme Frau'n, die warten jetzt zu Haus
und auch uns're Kinder wissen weder ein noch aus

Wir spielen unsern Rock'n Roll nicht für das Publikum
es ist für die Familie und die Alterssicherung
Wir wollen keinen Ruhm, das hat uns nie gefehlt
wir denken nur das eine: wie kommen wir zu Geld

Zum Glück sind wir so lustig und die Leute lachen viel
da freut sich die Kapelle, unser Vortrag ist stabil
Wir schwitzen wie die Tiere, das ist bei uns normal
und wenn ich meine Backen zeige, tobt der ganze Saal

Wenn wir rocken, dann vergessen wir die Welt
das ist egal, denn am Ende gibt es Geld
wir sind die Brüder des analen Intellekts
wir nehmen alles: Bargeld und Schecks

Wir sind Rocker und wir leben sehr gefährlich, wie man sieht
die jungen Mädchen haben ja die geilsten Phantasien
Wir werden oft verdächtigt, als ob wir Drogen hätten
wir haben wirklich keine außer Abführtabletten

Zum Trinken gibt es Bier, die Rechnung geht auf Spesen
kostenlos ist man schon immer gerne hier gewesen
Wir hüpfen nicht so rum wie der Jagger
wir stehen auf der Bühne und werden immer fetter

Wenn wir rocken, dann vergessen wir die Welt...

Wir spielen voIle Power, vom Anfang bis zum Ende
ja, das ist unser Job - wir müssen sparen für die Rente
Wir haben keine Groupies oder Go-go's
wir stehn auf der Bühne und lassen die Sau raus

Wenn wir rocken, dann vergessen wir die Welt...
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Der Ochse und der Mönch

Es lebte mal ein Mönch im Lande Hinterindien
er suchte die Erleuchtung und konnte sie nicht finden
Er übte stundenlang, er übte jeden Tag
doch irgendwie war all sein Streben ohne Resultat

Da kam ein Mann des Weges, ein alter Mann mit Bart
er sah den Mönch da sitzen in seiner schlichten Art
Er setzte sich zu ihm und sprach ihn freundlich an:
Tag, ich bin der Meister Wu, sag mir warum trauerst du?

Meister, sprach der Mönch, ich hab alles schon probiert:
Mahajana, Hare Krishna, nix hat funktioniert
ich hab mich geübt in jeder Disziplin
und ich denke immer mehr, daß ich ungeeignet bin
- Meister Wu, was soll ich tun?

OM, OM ...

Sei still und höre - der Meister hat das Wort
Erleuchtung, mein Sohn, ist nicht hier und nicht dort
ich kenne einen Weg un diesen wirst du gehn
geh heim und schließ dich ein - und ein Wunder wird geschehn

Die Übung ist Gewöhnung, der Sinn ist paradox
du mußt es tun drei Monde lang, du denkst: ich bin ein Ochs
Du stellst dir einen Ochsen vor, wie ein Ochse brüllt und rennt
was er frißt und wie verdaut, was er fühlt und denkt
Du verwandeltst dich in einen Ochsen

OM, OM...

Gesagt, getan, der Mönch ging heim - er übte wie verückt
und genau drei Monde später war der Meister Wu zurück
Er klopfte an die Hütte und rief: Ist jemand hier?
Da ging ein Fenster auf - Mein Herr was wünschet Ihr?

Komm heraus mein Sohn, wie war es denn - erzähl es mir
ich denk, du hast die Ochhsentour jetzt endlich hinter dir
Meister Wu, ich kann nicht, ich kann nicht - was mach ich bloß?
ich pass nicht durch die Türe - meine Hörner sind zu groß

Dann laß es - sprach der Meister - wach auf und denk daran
wo alles Suchen endet, dort fängt Erleuchtung an
Du gingst den Weg des Ochsen - der Ochse ging mit dir
das ist der Sinn des Lebens, da kannst du nichts dafür
-Da kannst du nichts dafür
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Hip

I hogg aufm Sofa aus Glas ond Stahl
des isch saubequem ood nicht ganz normal
ein Elegdromodor bewegt es hin ond her
koscht zwoidausnd Mark ogfähr

d'Hoxa aufm Disch - der bewegt sich au
isch total organisch ond ziemlich schlau
lebendige Schildkreta fahred em Krois
dr Disch aufm Buggl- auf Eisabahglois

Ein Riesenhammr -des kommt no dazua
a Sitzelement vonra doda Kuah
an dr Stelle, wo mol dr Eitr war
do befindet sich jetzt eine Minibar

Dr menschliche Faktor spielt au a Roll
da basst alles zamma, do fühlt ma sich wohl
Ein Stuhl ganz homogen im Raum
des isch mei gfesselte Frau

Mir send modern, mir send hip - midm Zeitgeischt auf ma Trip
auf dr Jagd nach Onanie ond Kokain
Mir hand Zeit, mir hand Geld - Mir gestalten uns die Welt
Ganz am Rand von Idiotie und Wahnsinn
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Cryin' Berber

Walkin' in the Park mid Lomba an de Fiaß
I'm so happy, wenn d'Sonna scheint
but sometimes I have a jogging-run
because rich man's dog is running behind

When I'm goin' home, Depp in the night
I go to the Neckarbruck, o yeah
I'm sleepin in a waterbed
if rain falls on my Blaschdiggugg

En Dibenga, Berlin, Amschderdam ond Paris
auf dr Bank, aufm Klo, em Kanal, auf dr Wies
Dr Penner, dr Fixer, dr Gammler ond dr Berber
ond em Sommer wird verjagd ond em Wendr moß ma sterba

de Kiz of Rio -some livin' some dead
sellout their bodies for sniffin' and bread
de Kiz of Uganda -catched for war
must eat their parents -love no more

I'm looking in my Geldbeutel, but nothing is in
he is faschd emmr leer, o god
I coult go to Kreissparkass or so
bul leider I have no Konto there

Going to the Supermarkt to all the good things
it's so beautiful to see - o yeah
I cannot buy some Kaviar or so
but only a Büchs of Chappi

Wenn so a Hondle soicht, wered d'Leid ganz bloich
aber mir wirds warm wegs'm nassa Arm
I hogg auf dr Stroß, do isch emmr was los
midm Huat en dr Hand em Brainingerland

Wia Katz oder Hond -i dreh mai Rond'
wo ghör' i na? frogd n alda Ma
woiß au id, sag'e, be selbr fremd
koi Frau, koi Geld, koi Haus, koi Hemd
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Im Serail der Nackten Wilden

Dies ist die Geschichte
der Brüder namens van Ohren
von Waldemar dem Schrecklichen
und Fürchtegott dem Toren
und von einem Mägdelein
der allerliebst Dietlinde
ihr Schicksal soll die Liebe sein
und Leidenschaft und Sünde

Liebesarie (Dietlinde)

ich bin verliebt in beide "Ohren"
das Opfer von Trieben, habs beiden geschworen
ich soll mich entscheiden, ich kann es nicht
mein Herz greift nach beiden, in zwei Teile zerbricht

Hauarie (Waldemar)

Wo ist diese Kreatur und wo ist meine Braut
ich verfolge ihre Spur, ich rieche nackte Haut

ich bin nur ein armer Häßlicher
doch liebe ich diese Frau
meine Eifesucht ist Fürchterlich ich wetze meine Klauen

Erotisches Duett (Dietlinde und Fürchtegott)

Liebster komm in meine Arme
so fürchten wir uns nicht
in Sünde uns begehren,
bis daß der Hafer sticht
Manchmal kommt es uns
ganz wie im Märchen vor
doch schon bläst des Schreckens Odem
uns fürchterlich ins Ohr

Flagrantie-Arie (Waldemar)
ich werde sie stoppen
in Flagrantie - bah
ich werd' den Bruder schnappen dann
und töten

Angst
D: Hörst du?
F: Ja ich höre
D+F: Da schleicht ein wildes Tier
W: Ich spüre ihre Nähe, ich rieche nackte Haut
F: Laß uns hier verschwinden, ich hab Angst.
D: Ich hab Angst
W: Angst haben sie! Das Ende naht!

Mordio und Tod (Waldemar und Fürchtegott)

Es gibt nun kein Entrinnen
im stehe unter Dampf
ich bin ganz von Sinnen
und ich bin bereit zum Kampf

Mordio! Mordio und Tod!
ich breche deine Knochen
und mach Brei aus dir!

Katharsis und Versöhnung (alle)

Es muß was geschehn'
so darfs nicht weitergehn'
die van Ohren ganz von Sinnen
ohne Hirn im hohlen Kopf
laßt uns Frieden machen
bevor die Knochen krachen
BRÜDER SEID VERSÖHNT!

F+W: Wir beugen uns dem Rat der schönen Frau

Finale der Liebe (alle)

Laßt uns in Frieden Liebe machen
Brüder und Schwestern sein
wollen lustig sein und lachen
in unsern Herzen rein
Dürfen die Messer nie mehr wetzen
Schande dem Brudermord
den Geist der Liebe nicht verletzen
Freude in einem fort
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Wia' Vieh

"Ciau Baby" said'r, oder "Hi fool"
der said id Halb oder Griaß de oder Servus Sepp
"King of the Town" oder "Daddy Cool"
der hod tausend Nama ond der steggd ons alle weg

En dr Zeidong stod'r, emmer high ond hoch
ond wenn der pfeift noch kommed Radda ausm Loch
des isch dr Big Boss Bäng, der isch hip ond hop
auf dera oina Lischte isch der on the top

Aber dr Sepp hod'n gsäah - der isch ganz näh bei'm gwäa
Weder Mensch noch Tier der sei wia mir

Der dät aus'm Maul stenga - aus de Hoor schubba
aus'm Zahfloisch bluada - wi'a Vieh
Der dät aus'm Ohr schmalza - ondr'm Arm schwitza
aus'm Fuaß oidra - wia ganze Kompanie

Davidoff raucht der, ond id so'n shit
ond alles was der saufd isch Whisky on the rocks
der hod'n Körperbau, den hält'r fit
ond wenn der Power braucht, noch tankt'r Koks

Der hod'n Jaguar, aus Floisch ond aus Metall
ond Weiber, Bua, von soama naggada Heft
Ond em Fernsäh kommt dr, beim Tommi ond beim Dall
en dr High Society isch der da Chef

Aber dr Sepp hod'n gsäah - der isch ganz näh bei'm gwäa
Weder Mensch noch Tier der sei wia mir

Der dät aus'm Maul stenga ...


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